Leben und Wirken der ostfriesischen Volkskundlerin in Aurich hier
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Am 8. Juni 2018 wurde Aurich frauenORT Ingrid Buck.

50 Jahre vorher, am 8. Juni 1968 war die gebürtige Auricherin in der Ostfriesischen Landschaft zur Landschaftsrätin gewählt worden. In dieser Funktion wirkte sie bei der Ostfriesischen Kulturbehörde bis 1988, nahm an entscheidenden Beratungen teil. Sie erwarb sich als erste und bis heute einzige Frau in dieser Position Respekt und Ansehen.

Ingrid Buck wurde 1913 in Aurich geboren. Als Heranwachsende begleitete ihren Vater, den Arzt Dr. Albrecht Neddersen, bei seinen Hausbesuchen. So lernte sie Land, Leute und die plattdeutsche Sprache kennen. Während ihrer Ausbildung zur Sportpädagogin heiratete sie 1936 den Landgerichtsrat Ernst-August Buck und bekam zwei Töchter. Mit 31 Jahren war Ingrid Buck Kriegerwitwe und alleinerziehende Mutter.

Nach dem Krieg arbeitete sie ehrenamtlich bei der Ostfriesischen Landschaft in der Arbeitsgruppe Volkskunde und Brauchtum, deren Leitung sie 1968 übernahm. Ostfrieslandweit waren die Mitglieder unterwegs. Ingrid Buck bildete sich fort. Als Autodidaktin studierte sie die Methoden der europäischen Volkskunde. Sie entwickelte die Fragebögen.

„Die Themen der Volkskunde sind so zahlreich und vielfältig wie die Lebensbeziehungen der Menschen.“ Dieser Ausspruch kennzeichnet ihren weiten Horizont und ihr großes ehrenamtliches Engagement. Sie erforschte viele Lebensbereiche, in denen die Arbeit und die Belange von Frauen sichtbar wurden. Mit ihrer Sammel- und Ausstellungstätigkeit schuf sie ein volkskundliches Archiv, auf das sich die Forschung in Ostfriesland – und insbesondere das Historische Museum der Stadt Aurich mit seinem frauenhistorischen Schwerpunkt – stützen kann. 1994 wirkte sie mit, dass die Sachgutsammlung in das Historische Museum Aurich gegeben wurde. Ausgewählte Gegenstände wurden zu Exponaten in der Dauerausstellung über Aurichs Stadt- und Ostfrieslands Kulturgeschichte.